Der Beruf des Texters unterliegt keiner speziellen Ausbildung, weswegen es unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten gibt. Grundsätzlich lässt sich aber sagen: Eine Affinität zur Sprache und das Interesse an möglichst vielen, unterschiedlichen Themen sind von Vorteil.
Texter-Schmieden
Das können Hochschulen sein, die gute Seminare zum journalistischen Schreiben anbieten, aber auch spezielle Privatschulen, auf denen man innerhalb von 12-15 Monaten das Handwerk erlernt. Zu den Bekanntesten gehören in Deutschland die Texterschmiede Hamburg, das KreativKader in Düsseldorf und Stuttgart und das Text-College München.
Eine weitere Möglichkeit ist, als Praktikant oder Volontär in einer Werbeagentur oder Redaktion an beginnen, um sich auf diese Weise ein Bild über diesen Beruf in der Praxis zu verschaffen. Bei entsprechender Eignung kann man übernommen und bereits als Texter eingesetzt werden.
Schule vs Talent
In einigen, wenigen Fällen ist es so, dass das Talent zum Schreiben bereits vorhanden ist, auch wenn keine dementsprechende Ausbildung vorliegt. Dann sollte man es einfach wagen und einen Versuch als Texter starten. Eine besonders kreative (Initiativ-)Bewerbung hat da schon manche Tür geöffnet.
Wieso Texter werden?
Der Job des Texters bietet unendlich viel Abwechslung und die Möglichkeit, sich kreativ zu entfalten. Wenn man als Freiberufler unterschiedliche Aufträge an der Hand hat und nicht an einen festen Arbeitsplatz gebunden ist, genießt man zusätzliche Freiheiten.
Diese (zugegeben sehr Idyllische) Vorstellung sorgt bei vielen Hobbyschreibern dafür, dass sie gerne Geld mit dem Schreiben verdienen möchten. An dieser Stelle möchte ich darauf aufmerksam machen, dass einigen Leuten schnell die Lust vergeht, wenn sie ihr Hobby plötzlich stringent ausüben müssen. Wo vorher freie Themenwahl herrschte, hat man nun Vorgaben und Wünsche des Kunden umzusetzen. Die eigene Meinung muss dabei zusätzlich in den Hintergrund treten; bloß den Stil, den eigenen, den nimmt man mit und das ist das einzige, was eine persönliche Note behalten darf.
»Weil ich so gerne schreibe…«
Fragt man, wieso jemand Texter werden möchten, lautet die Antwort oftmals: »Ich habe schon immer gern geschrieben«, und das ist eine gute Basis für diesen Berufswunsch, wenn auch noch nicht sehr solide. Daher empfehle ich jedem, der diesen Beruf anstrebt, eine Ausbildung zu machen, die sich weiträumig mit Sprache und dem Schreiben beschäftigt. Doch natürlich gibt es Ausnahmen: Wenn jemand beispielsweise Medizin studiert und Freunde am wissenschaftlichen Schreiben hat, dann steht einem Quereinstieg in der Branche nichts im Weg.
Wer stellt Texter ein?
Viele Menschen.
Nahezu jedes Unternehmen ist auf Leute angewiesen, die die Landessprache in Wort und Schrift beherrschen und darüber hinaus den Ton der jeweiligen Zielgruppe treffen. Gerade im Zeitalter des Internets, in dem Social-Media kaum wegzudenken ist, sollte jede Firma, die etwas auf sich hält, zielgerichtet jemanden einstellen, der sich mit den besonderen Regeln des Mediums auskennt. Denn: Jede Textart ist anders. So kann man z.B. einen Blogpost nicht genau so aufbauen wie einen Zeitungsartikel der FAZ und einen Zeitungsartikel nicht in Form eines Facebook-Beitrags verfassen. Daher:
Beherrsche das Medium
Als Texter sollte man heute etwas mehr mitbringen als „Affinität zur Sprache und Grammatik“, denn es kommt auch ganz auf das Medium an, das man bedienen möchte. So lohnt es sich, sich im Vorhinein mit den diversen Medien vertraut zu machen.
Du möchtest z.B. beim Fernsehen arbeiten und hast vielleicht schon eine bestimmte Redaktion im Sinn? Dann schau dir regelmäßig die Sendung an und versuche darauf zu achten, wie die Anmoderationen formuliert sind: Wie lange dauern diese im Schnitt? Wie wird der Zuschauer angesprochen? Auf welcher Sprachebene findet die Informationsvermittlung statt? Welches Image und welche Zielgruppe bedient die Sendung?
Nachdem du die wichtigsten Punkte analysiert hast, kannst du üben und Probetexte schreiben. Zeige sie jemandem, der im besten Fall beruflich mit dem Schreiben zu tun hat oder gern und viel liest: Er wird dir ein erstes Feedback geben können. Sobald du dich sicher fühlst, kannst du dich bewerben. Der Versuch kostet nichts.
Fazit: Es gibt unzählige Möglichkeiten, um sich seinem Berufswunsch als Texter zu nähern. Junge Menschen sollten dennoch den direkten Weg über ein Studium oder eine Ausbildung wählen, um das Handwerk von Anfang an zu erlernen. Quereinsteiger haben, wenn Talent und Lust vorhanden ist, in diesem Berufszweig viele, verschiedene Möglichkeiten, die sie ausloten können. Wieso es also nicht einfach mal versuchen.
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