Noch nie hat eine App für so viel Verwirrung gesorgt wie Snapchat. Die Jungen beherrschen sie blind, die Alten gucken dabei doof aus der Wäsche? Von wegen!
Snapchat für jung und alt
Tatsächlich ist Snapchat schon längst keine reine Jugendapp mehr, die sogenannte »Nudes« (engl. für Nacktfotos) zum Ziel hat. Immer mehr Menschen über 30 sind mittlerweile dem Dienst verfallen, filmen sich im Alltag und ermöglichen damit ihren Zuschauern einen recht authentischen Einblick in ihr Leben.
Auch ich bin seit Monaten dort vertreten und habe mittlerweile eine kleine Community aufgebaut, die ich nicht mehr missen möchte. Wieso das so ist, werde ich gerne im Laufe dieser Reihe erzählen. Doch erstmal möchte ich allen, die Snapchat noch nicht kennen oder nicht so recht verstehen anbei einige Informationen bereitstellen, die das ändern sollen.
Was ist Snapchat?
Das Standardwerk
Wer tiefer in die Materie eindringen möchte, dem kann ich das kostenlose E-Book »Snap me if you can« von Philipp Steuer nahelegen, das mittlerweile als Standardwerk angesehen werden kann. Zugegeben: Ich gehöre eher zu den neugierigen Menschen, die so lange alle Knöpfe gleichzeitig drücken, bis sich die Bedienung irgendwann ergibt. Das dauert Zeit und führt nicht unbedingt zum gewünschten Ergebnis, denn Snapchat ist alles andere als selbsterklärend. Dennoch ergab sich die Bedienung dann von selbst und ich konnte darauf verzichten, mir eine Bedienungsanleitung durchzulesen. Wer weder Zeit noch Geduld mitbringt, sollte sich das E-Book aber zu Gemüte ziehen.
Deutsche Marken auf Snapchat
Mittlerweile haben einige deutsche Marken ebenfalls Snapchat für sich entdeckt und nutzen die App mal besser mal schlechter, um ihre Endkunden zu erreichen. Eine Liste dieser Marken findet ihr bei koelnkomm.de, die mir die Suche um einiges erleichtert hat. Wem es sich zu folgen lohnt, werdet ihr in den nächsten Tagen von mir erfahren, denn noch bin ich bei der Sichtung der einzelnen Accounts und kein großer Freund davon, Dinge blind zu empfehlen, bloß weil sie existieren. Schließlich sollte es auch im Internet um Qualität und einen gewissen Mehrwert gehen. Firmen, die beispielsweise bloß ihre Produkte abfotografieren, gibt auf Instagram schon zuhauf und müssen nicht zwingend erwähnt werden.
Medienexperimente
Außerdem gehen auch die Medien neue Pfade auf Snapchat. So hat der Bayrische Rundfunk (BR) beispielsweise mit dem Account iam.serafina die erste Snapchat-Soap ins Leben gerufen. Über die Qualität und den produzierten Inhalten lässt sich streiten, doch die Idee ist an und für sich richtig gut. Leider haben die Macher dabei scheinbar nicht berücksichtigt, dass die Zielgruppe eine recht junge ist und die bisher erstellten Inhalte wie Auto klauen, Drogen konsumieren und die Pille danach fast schon verherrlichend dargestellt werden. Doch macht euch selbst ein Bild dazu.
Nutzt ihr die App auch oder habt ihr, wie viele andere, Berührungsängste mit Snapchat? Falls ihr dort angemeldet seid: Als Zuschauer oder als Macher? Oder gibt es gar Gründe, die dagegen sprechen, diesem Hype zu folgen?
Eure Meinung interessiert mich! Also her mit den Kommentaren, denn sie fängt gerade erst an; die Snapchat-Reihe auf peanutrelations.com.
Askan says
Der Tipp mit den deutschen Marken auf Snapchat ist richtig gut. Danke. weiter so.
👻kikimaus69 says
Ich bin sogar Ü40 und liebe Snapchat, ich gucke diverse Kanäle regelmäßig und habe auch fast jeden Tag eine Story mit unterschiedlichen Inhalten. Es macht mir großen Spaß Teil der Snapchatfamilie zu sein 😊
Christian says
hallo Jessica … ich versteh’s nicht … wirklich nicht. warum soll ich die app nun nutzen? was bringt das und wem bringt das was? wahrscheinlich ist es so, wie mit allem anderen auch: es konnte mir bisher noch niemand den reellen nutzen solcher apps wie instagram, snapchat, facebook & co erklären. und zwar so erklären, dass ich es verstehe. wenn ich kontakt mit anderen menschen und meinen freunden halten möchte, treff ich mich mit ihnen in ner kneipe, in nem cafe oder sonst wo, was ja aber offensichtlich out ist. oder – wenn sie von weiter weg sind – schick ich denen eine email mit fotos. den zeitunterschied hat man so oder so. oder man “unterhält” sich über whatsapp (leider) in einer gruppe. – einwurf: thema whatsapp: sobald man in einer gruppe nicht binnen 5 bis 10 minuten antwortet, weil man beim arbeiten ist oder gerade im bad ist oder sonstwas macht, ist es schon so weit gekommen, dass einem desinteresse an der gruppe vorgeworfen wird. unglaublich … einwurf ende – wozu also braucht man all dieses angebliche social media? ausser dass man stundenlang vor seinem handy, tablet oder vor dem pc sitzt hat das doch gar keinen wert. oder etwa doch? wenn ja, welchen? ich würde das wirklich gerne wissen und verstehen. ein beispiel: ich bin ja auch neugierig. ich war mal bei instagram und hatte nur 7 oder 8 accounts in der follow-liste. folge: jeden tag saß ich summiert mindestens ne halbe stunde bis stunde da und hab bildchen angeschaut. und eigentlich war draussen sooo schönes wetter … aber egal. man muss ja nachschauen. man könnte ja was verpassen. was genau? bildchen … bildchen mit immer den selben kommentaren “tolles bild” oder “schönes bild” … das ist doch sehr wichtig, oder? … dann war ich mal über ein wochenende weg und hatte keine zeit und keine lust dauernd auf’s handy zu schauen. ist ja auch unhöflich, wenn man mit anderen menschen unterwegs ist. ständig am handy geht gar nicht. nach dem wochenende hab ich wieder bei instagram reingeschaut. ergebins: ich war nur etwas mehr als zwei tage, fast drei, nicht mehr online und nach zwei stunden (!) bildchen kucken war ich bei gestern. folge: um vorgestern zu erreichen, hätte ich bestimmt nochmal zwei stunden bildchen kucken müssen – also insgesamt vier stunden (!) – und das nur, um wieder up to date zu sein … von diesen 7 oder 8 … jetzt kann man da aber hunderten und tausenden folgen … wieviel zeit wäre wohl drauf gegangen, wenn ich 20 accounts in der follow liste gehabt hätte … unfassbar, oder? ergo hab ich meinen account gelöscht und instagram deinstalliert und das hab ich bei der gelegenheit auch gleich mit meinem facebook-account gemacht. meine frage also lautet: wieso schlägt die menschheit so sinnlos zeit tot? warum hängt alles ständig im netz rum und postet sachen wie “oh mann, ich hab schnupfen” oder “hey, ich war da und da auf der und der party” – ich weiss, dass du auf der party warst. deine echten freunde waren auf der party dabei! – wozu also das noch ins netz stellen? damit der/die nachbar(in) oder arbeitskollege(-kollegin), der in der freundesliste zwar drin ist, der einem aber eigentlich völlig egal ist, das auch sieht? wtf? warum soll ich laufend irgend etwas posten oder filmen und das ins netz stellen? weil es alle tun? und wenn alle, weil es ja eine ach-so-coole facebook-challenge ist, ohne fallschirm vom hochhaus hüpfen … wer bleibt dann noch und denkt mit? ich lass mich doch nicht freiwillig (!) als denkender und lebender mensch von computern und irgendwelchen apps beeinflussen, was ich mit meinem leben wann und wie mache … aber scheinbar bin ich mit dieser denkweise ein eremit und schon ausgestorben …
Jessica Mancuso says
Hallo Christian,
und erstmal danke für deinen Kommentar.
Wenn du mich fragst, dann soll und muss niemand irgendetwas tun; außer auf sich selbst Acht zu geben. Wieso die Menschheit so versessen auf Social-Media ist, können dir andere Menschen bestimmt besser und wissenschaftlich fundierter erklären als ich. Da du aber mich gefragt hast, versuche ich, eine Antwort darauf zu finden: Ich persönlich denke, dass Social-Media unsere niederen Instinkte anspricht. Selbstdarstellung galore, denn für viele Menschen ist ein Like oder Fav oftmals eine Bestätigung, ja, sogar eine Anerkennung! Viele ziehen ihr Selbstbewusstsein daraus, wenn ihnen (fremde) Menschen bestätigen, wie hübsch oder witzig oder klug sie sind. Ob das gesund ist? Daran zweifele ich. Doch ich denke ebenfalls, dass Social-Media, richtig und in Maßen genutzt, selbst zum Mehrwert für ihre Nutzer werden kann. Wenn es beispielsweise um die Gewinnung von Informationen geht oder um Diskussionen mit anderen Nutzern. Wie gesagt finde ich persönlich aber sehr wichtig, dass man einen gesunden Umgang mit diesen sozialen Medien pflegt – ansonsten kann es einen tatsächlich kaputt machen. So wie alles, was man nicht in Maßen genießt.
Du erzählst, dass du mehrere Stunden gebraucht hast, um deinen Instagram-Feed komplett zu sehen. Meine Frage: Wieso hast du das überhaupt getan? Denn Fakt ist: Niemand zwingt dich dazu, vor allem bei gutem Wetter, dich stundenlang mit Fotos zu beschäftigen, die am nächsten Tag oder nach Einbruch der Dunkelheit immer noch da sind. Was ich damit sagen möchte: Es liegt an uns selbst, was wir daraus machen. Wenn die Sonne scheint, gehe ich beispielsweise raus und schaue durchaus auch mal in meinen Insta- oder FB-Feed rein – aber nur kurz und selektiv. Schaue ich mir dann alles an, von dem ich denke, ich könnte es verpasst haben? Nein. Weil ich selbst entscheide, wann ich wie viel Zeit mit welchem Medium verbringen möchte.
Ich hoffe, ich konnte deine Frage wenigstens etwas beantworten.
Christian says
Hallo Jessica,
danke dir für deine antwort. vielleicht war ich etwas zu wirsch. sorry. iwie hab ich mich leicht in rage getippselt … nochmal danke für deine antwort. das find ich cool. jetzt hab ich zumindest mal eine vernünftige antwort auf meine frage, wozu man das braucht oder brauchen könnte, bekommen und das freut mich gerade. denn normalerweise heisst es immer “da kannst du mit deinen freunden chatten” oder “da gibt es tolle spiele” und nur solche 08/15 aussagen.
warum ich damals stundenlang bildchen geschaut habe? das is ne verdammt gute frage. vermutlich war ich so vertieft und eingetaucht und mit dem gedanken “aaalter, das hört nich auf … was kommt da noch? kommt noch vielleicht was besseres oder interessanteres?” verhangen, dass ich schlichtweg den knopf zum ausmachen nicht drücken konnte. wie so ‘n junkie eben ;-) naja, jetz ja zum glück nicht mehr. aber wie du sagst, man selbst hat es in der hand, wie man es benutzt. ich find’s nur schade, dass die meisten eben mehr zeit online als offline leben. und wo das hinführt will sich wohl keiner ausmalen. mittlerweile is es wirklich schon fast unerträglich, wenn man unterwegs is und ständig is irgendwer am handy und knippst sein essen und posted es in die gleiche gruppe mit der man eh gerade unterwegs is … unfassbar. das in anführungszeichen geilste, was ich da erlebt hab war, dass sich 4 kiddies in einem abteil gegenüber saßen und sich gegenseitig per whatsapp geschrieben haben statt sich zu unterhalten … naja. so is es eben. und aufhalten kann es leider keiner mehr.
danke dir nochmal und vielleicht bis bald. schönen abend
Christian
Volker says
Ich dachte immer auf Snapchat sind nur wir jungen Leute 👍🏻😘😘 Liebe Grüße aus London